Eiszeitpielplatz

Kuckuck (Cuculus canorus)

Der Kuckuck: eine potentiell gefährdete Art unserer Kulturlandschaften

Der Bestand an Kuckucken geht auf lange Sicht zurück. Grund dafür ist unter anderem der Rückgang verfügbarer Wirtsvögel, die den Kuckuck-Nachwuchs ausbrüten. Da die Brutzeit der Singvögel infolge der Klimaerwärmung immer früher beginnt, sind potentielle Wirtsvögel bereits mit der Aufzucht ihres Nachwuchses fertig, bevor die Kuckucke aus ihren Überwinterungsgebieten zurückkehren. Auch der Verlust von geeigneten Lebensräumen und Nahrungsquellen bedroht den Bestand von Kuckucken.

Merkmale:

Charakteristisch für die männlichen Kuckucke ist ihr namensgebender „gu-kuh“-Ruf. Mit diesem markieren sie ab April/Mai ihr Revier und werben die Weibchen an. Die Weibchen lassen sich von den Männchen aufgrund ihres braunen Gefieders sowie der rotbraunen Bänderung ihrer Bauchseite unterschieden.

Lebensweise:

Der tagaktive Kuckuck verbringt die warme Jahreszeit in Europa und fliegt schon im Spätsommer ins tropische Afrika, um dort zu überwintern. Erst im April, pünktlich zur Paarungszeit, kommt er wieder zurück. Im Gegensatz zu anderen Vögeln bauen die Weibchen keine eigenen Nester, um dort ihre Eier zu legen, auszubrüten und den Nachwuchs aufzuziehen. Stattdessen machen sie sich die Nester anderer Vogelarten, meist Singvögel, zunutze und betreiben Brutfälscherei. Sie legen jeweils ein eigenes Ei in das Nest eines Wirtsvogels, wo es von den „Pflegeeltern“ ausgebrütet wird; dafür wird ein Ei der Wirtseltern aus dem Nest gestoßen oder aufgefressen. Wenn die Jungvögel schlüpfen, ist das Kuckucksjunge deutlich aggressiver und größer als seine „Pflegegeschwister“, und verdrängt diese teilweise sogar aus dem Nest, um die komplette Aufmerksamkeit der Wirtseltern zu erlangen. Im Laufe der Zeit hatten die Wirtsvögel gelernt, die Eier des Kuckucks zu erkennen und aus dem Nest zu entfernen. Dies hat zu einer Anpassung im Aussehen der Kuckuckseier geführt, so dass diese kaum mehr von den Eiern der Singvögel zu unterscheiden sind. Untereinander sind die Kuckuckseier deshalb alle sehr unterschiedlich.

Lebensraum und Verbreitung im Erzgebirge:

Einen bestimmten Landschaftstyp bevorzugt der Kuckuck nicht. Man findet ihn in Wäldern, an dichten, strauchreichen Wiesenrändern, an Mooren und auf Heiden. Besonders in den Kammlagen des Osterzgebirges ist er noch häufig vertreten.

Ernährung:

Der Kuckuck ernährt sich von verschiedenen Kleintieren wie Spinnen, Insekten, Würmern oder Raupen. Außerdem fressen die Weibchen gern die Eier der Wirtsvögel, welche sie durch ihre eigenen ausgetauscht haben.

Schon gewusst?

Während Singvögel einen erwachsenen Kuckuck verjagen, sobald sie ihn sehen, vertreiben sie den Kuckuck-Nachwuchs nicht aus ihren Nestern. Grund dafür ist ein sogenannter Schlüsselreiz.  Jungvögel reißen ihre Schnäbel weit auf und zeigen dadurch die orangerote Färbung ihres Rachens. Das daraufhin bei den Vögeln ausgelöste Fütterungsverhalten führt dazu, dass die Wirtsvögel nicht nur ihren eigenen Nachwuchs mit Futter versorgen, sondern auch den des Kuckucks.  

Quellen:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/kuckuck/

https://www.bund-hessen.de/arten-entdecken/kuckuck/

Brutvögel in Sachsen, Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

https://www.rote-liste-zentrum.de

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2008-kuckuck/07197.html

https://www.umwelt.sachsen.de

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