Eiszeitpielplatz

Marderhund (Nyctereutes procyonoides)

Der Marderhund als Neozoon:

Marderhunde haben ihren Ursprung in Südostasien und Fernost-Russland. Aufgrund ihres schönen, flauschigen Fells erlangten sie als Pelztiere viel Aufmerksamkeit. Um einen hohen Bestand an jagdbaren Pelztieren zu gewährleisten, wurden Marderhunde auch in Osteuropa angesiedelt. Von da an bahnten sie sich ihren Weg gen Westen und gelangten letztendlich 1960 nach Deutschland. Der Marderhund gilt demnach als gebietsfremde und invasive Art in Deutschland (Neozoon). Grund dafür ist seine potentielle Rolle bei der Verbreitung von Parasiten und Krankheitserregern auf Tiere und den Menschen. Außerdem kann die Präsenz des sehr anpassungsfähigen Marderhundes zur Verdrängung einheimischer Arten führen.

Merkmale:

Von dem sehr ähnlich ausschauenden Waschbären unterscheidet sich der Marderhund unter anderem anhand der Gesichtsmaske. Diese ist bei ihm an der Schnauze geteilt.

Lebensweise:

Der Marderhund nutzt als Unterschlupf für Winterruhe und Aufzucht seiner Jungen verlassene Bauten von Fuchs und Dachs. Die Jungtiere kommen nach einer Tragezeit von ca. 60 Tagen auf die Welt und werden gleichberechtigt von beiden Elterntieren aufgezogen.

Lebensraum und Verbreitung im Erzgebirge:

Der Marderhund bevorzugt eine Kombination aus Gewässern mit verschilften Uferböschungen und unterholzreichen Wäldern. In der gesamten Erzgebirgsregion ist er mäßig häufig vom Tiefland bis in die höheren Lagen verbreitet.

Ernährung:

Als Allesfresser gehen die tag- und nachtaktiven Marderhunde nicht gezielt auf die Jagd, sondern durchstreifen ihr Revier und fressen alles, was ihnen vor die Schnauze kommt. Dazu gehören zum Beispiel Aas, pflanzliche Nahrung, wie Pilze und Beeren, aber auch kleine Tiere, wie Maulwürfe, Frösche und Insekten.

Quellen:

www.umweltbundesamt.de/marderhund

www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/sonstige-saeugetiere/29006.html

aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/marderhunde-in-europa-seine-parasiten-koennten-auch-dem-menschen-gefaehrlich-werden/

www.jagdverband.de/zahlen-fakten/tiersteckbriefe/marderhund-nyctereutes-procyonoides

Atlas der Säugetiere Sachsens

aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/marderhunde-in-europa-seine-parasiten-koennten-auch-dem-menschen-gefaehrlich-werden/

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