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Und wenn der Weihnachtsbaum kopfstünde?

Besonderes Pflanzenfossil im Museum für Naturkunde ausgestellt

Stell dir vor, du bist umgeben von riesigen Farnen und 20 Meter hohen Schachtelhalmen. Du atmest gerade die schwülwarme Luft ein und genießt die wenigen Sonnenstrahlen, die durch das dichte Blätterdach der Baumgiganten fallen. Und während du deine Umgebung voller Neugier weiter erkundest, nimmst du einen zwei Meter langen Tausendfüßer war, der sich gerade geräuschvoll seinen Weg durch das Unterholz bahnt. Zudem entdeckst du in einiger Entfernung eine Leguanähnliche Kreatur flink durch das Blätterdach huschen.

So ähnlich könntest du dir Chemnitz vor 291 Mio. Jahren vorstellen. Denn zu der Zeit lag Chemnitz am Äquator und war umgeben von einem tropischen Urwald. Heute liegt dieser Urwald samt Flora und Fauna unter mächtigen Ascheschichten und unter den Straßen, Häusern und Plätzen von Chemnitz begraben. Durch den damaligen Vulkanausbruch und das Bedecken des Waldes mit einer dicken Ascheschicht, ist der Wald bis heute in großer Detailtreue konserviert worden. Dadurch zählt der versteinerte Wald von Chemnitz zu einem der bedeutendsten Fossillagerstätten zur Erforschung von Landökosystemen im späten Paläozoikum.

Schon seit Jahrzehnten probieren Mitarbeiter des Museums das Zusammenwirken der Organismen und ihre Wechselwirkung mit der Umwelt mithilfe der ausgegrabenen Fossilen zu beschreiben. Einen großen Beitrag für diese Erforschung lieferte ein im Sommer 2009 gefundenes Fossil einer Farnsamer-Pflanze in Chemnitz-Hilbersdorf. Dieser Fund sah zunächst wie ein aufrecht stehender Stamm mit Wurzeln aus. Erst im Laufe der Bergung zeigte sich, dass hier die Baumspitze mit Krone erhalten ist, die kopfüber in den Ascheschichten steckt. Insgesamt besteht der Fund aus mehreren hunderten Einzelteilen, die dank einer detaillierten Dokumentation im Gelände, wieder zusammengesetzt werden konnten.

Nun kann der spektakuläre Fund bis zum 12. Februar 2023 mitsamt weiteren spannenden Informationen über die Medullosa stellata in der Highlightvitrine in der Dauerausstellung des Museums für Naturkunde besichtigt werden. 

 

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Museum für Naturkunde Chemnitz | Moritzstraße 20, 09111Chemnitz
Öffnungszeiten Mo, Di, Do, Fr 9-17 Uhr | Sa, So 10-18 Uhr
www.naturkunde-chemnitz.de | info@naturkunde-chemnitz.de
Tel. 0371 - 488 45 51 | Fax 0371 - 488 45 97