Forschung Triops

Neuigkeiten aus dem Museum - Unsere Forschung


Fossile Jahresringe und Blitznarbe als Klimaarchiv

Foto: Isabelle Ehle
Im Untergrund von Chemnitz verbirgt sich ein edler Schatz, denn hier liegt der Versteinerte Wald begraben. Ein Vulkanausbruch vor 291 Millionen Jahren konservierte ein gesamtes Ökosystem, deren fossile Hölzer Auskunft über das Klima geben. So konnten Wissenschaftler Jahresringe nachweisen, die den jahreszeitlichen Trocken- und Regenzeiten entsprechen, wobei die Abstände der Jahresringe alle elf Jahre etwas schmaler sind. Diese Periode weist auf eine erhöhte Sonnenaktivität hin, die mit regelmäßigem Aufflackern der Sonnenflecken in Verbindung steht. Die Analyse der fossilen Hölzer aus Chemnitz ist somit ein Nachweis, dass der Sonnenfleckenzyklus seit mindestens 300 Millionen Jahren konstant ist.
 
Wissenswert...
Wenn ein Blitz in einen Baum einschlägt, hinterlässt er eine Blitznarbe, welche Chemnitzer Wissenschaftler im versteinerten Holz entdeckten.
 
Erforscht hat dies Dr. Ludwig Luthardt im Forschungsvorhaben "UNTERSUCHUNG EINES VULKANISCH IN SITU ERHALTENEN WALD-ÖKOSYSTEMS DES UNTEREN PERMS" gefördert durch die DFG (RO1273/3-1).


Weltweit einzigartig - Neues über Chemnitzer Skorpione

Fossiler Skorpion aus dem Perm

Eine Sensation der Grabung Chemnitz-Hilbersdorf war der Fund zweier kompletter fossiler Skorpione. Nach den Untersuchungen eines internationalen Expertenteams, zu dem neben Paläontologen aus Deutschland auch Kollegen aus England und den USA gehören, ist die Fachpublikation in Vorbereitung. Nicht nur, dass es sich um die ersten kompletten Skorpione aus dem Perm weltweit handelt, unsere Funde deuten darauf hin, dass wir je ein ausgewachsenes Männchen und Weibchen vorliegen haben, was anhand der unterschiedlichen Kammorgane (chemosensorische Organe an der Bauchseite der Skorpione) abzuleiten ist. Einer der beiden Skorpione wurde wenige Zentimeter unter der Bodenoberfläche unter einer hölzernen Wurzel gefunden, direkt in seine Höhle. In unmittelbarer Nähe wurden ferner 3 Häutungsreste von Skorpionen gefunden. Die wertvollen Chemnitzer Funde schließen eine Lücke der vom Silur bis heute existierenden Tiergruppe und geben erstmals präzise Auskunft über ihren Lebensraum.



Wie war das Klima im Perm?

Paläoboden mit Wurzeln

Die Erforschung des Klimas in der geologischen Vergangenheit nimmt eine immer bedeutendere Rolle in den Geowissenschaften ein, da sie dazu beiträgt, die dynamischen Klimaprozesse von heute und morgen besser zu verstehen.



Warum sollte man Steine röntgen?

Röntgenaufnahme mit Fossil

Im Inneren verbergen sich oft Schätze! Aber wie soll man etwas präparieren, von dem man nicht weiß, wie es aussieht? Da hilft uns das Röntgenverfahren. Die Hohlräume im Stein, die durch Pflanzenreste vor 291 Millionen Jahren entstanden, können in diesem Verfahren sichtbar gemacht werden.


Museum für Naturkunde Chemnitz | Moritzstraße 20, 09111Chemnitz
Öffnungszeiten Mo, Di, Do, Fr 9-17 Uhr | Sa, So 10-18 Uhr
www.naturkunde-chemnitz.de | info@naturkunde-chemnitz.de
Tel. 0371 - 488 45 51 | Fax 0371 - 488 45 97