Eiszeitpielplatz

Kreuzotter (Vipera berus)

Gefährdung:

Lange Zeit wurde versucht, die Kreuzotter auszurotten, um die Menschen vor der vermeintlich „gefährlichen“ Giftschlange zu schützen. Viele Kreuzottern wurden daher bis Ende des 20. Jahrhunderts gezielt getötet. Eine Änderung dieses Denkens führte jedoch nicht zu einer Erholung ihrer Bestände. Hauptsächlich durch den Verlust geeigneter Lebensräume geht die Anzahl an Kreuzottern in Deutschland weiter zurück. Aktuell steht die Kreuzotter in Deutschland auf der Roten Liste und gilt als stark gefährdet.

Merkmale:

Gut von anderen heimischen Schlangen zu unterscheiden ist die Kreuzotter an ihrem Zickzackband und ihren senkrechten Pupillen. Die Iris ihrer Augen ist rötlich. Die Kreuzotter erreicht eine Länge von 30–80 cm, wobei das Weibchen in der Regel länger als das Männchen ist. Außerdem lassen sich die Geschlechter anhand der Färbung gut voneinander unterscheiden. Die Zickzackmusterung der Weibchen ist meist dunkelbraun und verschwimmt mit der braunen Grundfärbung ihres Körpers. Bei Männchen ist das Zickzackmuster meist dunkelgrau bis schwarz auf weißgrauem Grund. Zusätzlich existiert noch eine schwarze Farbvariante ohne deutliche Zickzackmusterung, bei der die Geschlechter anhand äußerlicher Merkmale nicht zu unterscheiden sind. Wahrscheinlich ist die schwarze Farbvariante wie bei den Eichhörnchen eine Anpassung an kältere Temperaturen.

Lebensweise:

Kreuzottern sind hauptsächlich tagaktiv. Den Winter verbringt die Kreuzotter zusammen mit Artgenossen in Hohlräumen in einer Winterstarre. Die Paarungszeit der Kreuzottern beginnt im April. Die Männchen konkurrieren um die Weibchen, indem sie Schaukämpfe austragen. Eine Besonderheit der Kreuzotterweibchen ist, dass sie ihre Eier bereits im Körper ausbrüten – das Resultat einer Anpassung an kühle Habitate. Im August bis Oktober werden die Jungschlangen geboren.

Kreuzottern sind scheue Tiere und werden daher nur selten gesichtet. Begegnet man doch einer Kreuzotter, flüchtet sie in der Regel. Wenn sie nicht flüchten kann, dient ein lautes Zischen als Warnung. Nur bei anhaltender Bedrohung beißen die Schlangen zu. Jedoch ist ihr Gift für Menschen nicht oder nur selten lebensgefährlich. Um einen Erwachsenen zu töten, benötigt es das Gift mehrerer Individuen.

Lebensraum und Vorkommen im Erzgebirge:

Kreuzottern bevorzugen kühle und feuchte Lebensräume mit Temperaturschwankungen und ausreichend Nahrung. Außerdem sind Versteckmöglichkeiten und sonnenexponierte Standorte notwendig. Besonders geeignet sind daher Moorgebiete, aber auch Heiden, Waldränder und Wiesen. Im Winter benötigt die Kreuzotter sonnenexponierte und frostfreie Hohlräume als Unterschlupf. Im Erzgebirge kommen Kreuzottern nachweislich in den unteren und höheren Lagen vor.

Ernährung:

Kreuzottern ernähren sich hauptsächlich von kleinen Tieren wie Frösche, Mäuse und Eidechsen. Die Beutetiere werden gefangen und das Gift injiziert. Dadurch werden sie getötet oder gelähmt und können anschließend verschlungen werden.

Quellen:

EUFERT, S.; BERGER, H.; KUSCHKA, V. & GROSSE, W.-R. (2022): Reptilien in Sachsen. Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Dresden, 184 S

Rote-Liste-Gremium Amphibien und Reptilien (2020): Rote Liste und Gesamtartenliste der Reptilien (Reptilia) Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (3): 64 S

Baummarder
Birkhuhn
Dachs
Damhirsch
Eichhörnchen
Feldhase
Fischotter
Kranich
Kreuzotter
Kuckuck
Marderhund
Mufflon
Raufußkauz
Reh
Rotfuchs
Rothirsch
Schwarzspecht
Schwarzstorch
Sikahirsch
S. Goldhähnchen
Sperlingskauz
Tannenhäher
Uhu
Waschbär
Wasserfledermaus
Wendehals
Wildschwein
Wolf

 

Museum für Naturkunde Chemnitz | Moritzstraße 20, 09111Chemnitz
Öffnungszeiten Mo, Di, Do, Fr 9-17 Uhr | Sa, So 10-18 Uhr
www.naturkunde-chemnitz.de | info@naturkunde-chemnitz.de
Tel. 0371 - 488 45 51 | Fax 0371 - 488 45 97