Vor dem Präsentieren kommt das Präparieren
Für Museen sind hauseigene Präparatoren unentbehrlich.
Für die biologische Präparationen beschäftigen wir einen talentierten und geschickten Fachmann, der nicht nur unsere Ausstellungen mit seinen Arbeiten bereichert.
Unsere Grabungstätigkeiten zur Erforschung des Versteinerten Waldes bringen einzigartige Objekte hervor. Um die steinernen Zeitzeugen für Wissenschaft und Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist eine Aufbereitung der Fossilfunde unverzichtbar. Dafür wurde in den letzten Jahren die geologische Präparationsstrecke weiter ausgebaut. Leider hat das Museum keinen geologischen Präparator. Diese dringend benötigte Kompetenz wird von Zeit zu Zeit durch Drittmittelprojekte kompensiert.
Im Folgenden geben wir einen kleinen Einblick in die beiden Präparationsbereiche Biologie und Geologie.
Biologische Präparation
"Jede Feder muss sitzen!"
Die Schwierigkeit bei der Präparation von Tieren ist es, auch die typische Haltung und Form des Tieres original wieder herzustellen. Das Tätigkeitsfeld eines Präparators reicht von der Herstellung von Tier- und Pflanzenpräparaten über den Modell- und Dioramenbau bis hin zur Vermittlung künstlerischer und handwerklicher Techniken oder naturkundlicher Kenntnisse. Außerdem trägt er die Verantwortung für die konservatorische Pflege, Restauration und Bewahrung verschiedenartiger Sammlungsgegenstände. Der Präparator leistet mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag, die Natur und deren langfristige Veränderungen für wissenschaftliche Belange zu dokumentieren und originale Sachzeugen für künftige vielfältige Nutzungen zu bewahren.
Gelegentlich gewährt unser Präparator auch einen Blick hinter die Kulissen oder verlagert seine Werkstatt für kurze Zeit in die Ausstellung, um populäre Neuerwerbungen des Museums vor Publikum zu präparieren. Diese Aktionen werden auf unserer Website und im Veranstaltungskalender angekündigt.
Preise
2008 - 3. Platz bei der Weltmeisterschaft der Präparatoren
Geologische Präparation
"Das Schwerste am Präparieren ist, sich zur Geduld zu zwingen!"
Die Herausforderung in der Aufarbeitung unserer Grabungsfunde liegt oft in der 3-dimensionalen Erhaltung der Fossilien. Es ist Fluch und Segen zugleich. So hat sich zwar die einstige Gestalt des Organismus im Gestein erhalten, lässt sich aber ohne den Verlust an Information nicht freilegen. Hier kommen zunehmend die zerstörungsfreien Untersuchungsmethoden wie Röntgen- und CT-Analysen zum Einsatz. Die eigentliche Präparationsarbeit hierbei besteht in der Rekonstruktion der Untersuchungsobjekte, sei es vorbereitend zur Analyse oder auch abschließend in der Auswertung der Bilddaten.
Die fossilen Blattabdrücke der versteinerten Bäume erfahren eine konventionelle Präparation. Dabei wird unter dem Mikroskop das Umgebungsgestein vorsichtig mit einem Druckluftstichel abgetragen bis der meist nicht einmal pergamentstarke Mineralbelag, welcher das eigentliche Fossil ersetzt hat, freigelegt ist. Das verlangt höchste Konzentration. Problematisch ist hier der Aschetuff mit seinen grobkörnigen Komponenten, welche sich tief in die Fossilien eingedrückt haben.
Neben der Rekonstruktion großflächig geborgener Objekte, welche uns Aufschluss über Organzusammenhänge geben können, lässt sich selbst das harte Kieselholz mit Hilfe diverser Gesteinssägen und Schleifmaschinen bis hin zum fertigen Dünnschliffpräparat bearbeiten. Solche Präparate können die Information zum Bauplan des Holzes liefern und bilden die Grundlage für anatomische Studien. Die größte Schwierigkeit ist wohl die Auswahl von geeignetem Probematerial. Oft bilden nur wenige Bereiche der Pflanze die perfekte Zellerhaltung ab.
Film über die Präparationsmethoden
Impressionen
Mit der Bildgalerie geben wir einen kleinen Einblick zur Aufbereitung der Grabungsfunde.
Museum für Naturkunde Chemnitz | Moritzstraße 20, 09111Chemnitz
Öffnungszeiten Mo, Di, Do, Fr 9-17 Uhr | Sa, So 10-18 Uhr
www.naturkunde-chemnitz.de | info@naturkunde-chemnitz.de
Tel. 0371 - 488 45 51 | Fax 0371 - 488 45 97