Wilde Nachbarn | Tiere des Erzgebirges
Von der wenige cm großen Wasserfledermaus bis zum 300 kg schweren Rothirsch und vom nächtlichen Großräuber Uhu bis zur schlanken tagaktiven Kreuzotter – die Fauna des Erzgebirges ist vielgestaltig und hält neben den allgemein bekannten Vertretern der Vierbeiner- und Vogelwelt auch mancherlei Überraschung bereit. Da wäre zum Beispiel der Kranich, der in vielen Kulturen als Vogel des Glücks gilt: Auf dem Erzgebirgskamm wurden brütende Kraniche 2021 erstmals beobachtet. Oder der scheue Baummarder, der seinem Cousin, dem Steinmarder, zum Verwechseln ähnlich sieht – aber im Gegensatz zu diesem, menschliche Siedlungen meidet. Oder das Birkhuhn – ein vom Aussterben bedrohter Hühnervogel, dessen größtes Vorkommen nördlich der Alpen die Moore und den lichten Wälder des Erzgebirges sind.
Und nicht zuletzt der Wolf – eine Erfolgsgeschichte, denn die Wiederansiedlung der Wölfe ist ein natürlicher Prozess, den der Mensch lediglich durch Nichteingreifen unterstützt. Insgesamt 28 Tierarten porträtiert die Ausstellung „Wilde Nachbarn | Tiere des Erzgebirges“, die das Museum für Naturkunde Chemnitz im Tietz am 27. März 2024 eröffnet. Gezeigt werden faszinierende Bilder von sechs Tierfotografen, die von Originalpräparaten der Tiere flankiert werden. Auf vier Bildschirmen laufen zudem Wildkameraaufnahmen von verschiedenen Standorten im Erzgebirge, die im Rahmen des Wolfsmonitorings aufgestellt wurden, in Dauerschleife.
Die Ausstellung führt durch die typischen Lebensräume der Tierarten vom urbanen Raum über die stark überprägte Kulturlandschaft bis zu naturnahen Wäldern und Gebirgsregionen. Neben heimischen Tierarten wie dem Wildschwein oder dem Kuckuck sind auch invasive Spezies wie der Waschbär oder der Marderhund zu sehen, die vom Menschen eingeführt wurden und sich seit einigen Jahrzehnten in Mitteleuropa ausbreiten. Dies gilt auch für zwei der vier vorgestellten Hirscharten: während das Reh und der Rothirsch einheimisch sind, kamen der Damhirsch und der Sikahirsch als Jagdwild nach Deutschland.
Bild: Plakat zur Ausstellung „Wilde Nachbarn“. Wasserfledermaus. Foto: Dominik Kwetkat.
Museum für Naturkunde Chemnitz | Moritzstraße 20, 09111Chemnitz
Öffnungszeiten Mo, Di, Do, Fr 9-17 Uhr | Sa, So 10-18 Uhr
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