Projekte des Museums
Hier finden Sie eine Auflistung unserer aktuellen Projekte.
Als Chemnitz am Äquator lag. Auftakt zu einer digitalen Reise in die Urzeit.
Der durch einen katastrophalen Vulkanausbruch vor 291 Millionen Jahren konservierte Versteinerte Wald von Chemnitz ist eine der bedeutendsten Fossillagerstätten aus der Zeit des Perms weltweit. Mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes wird der Versteinerte Wald mit seinen verschiedenen Pflanzen und Tieren als lebendiges Ökosystem digital erlebbar gemacht.
Der Versteinerte Wald Chemnitz ist eine weltweit einzigartige Fossillagerstätte aus der Zeit des Perms. Durch einen Vulkanausbruch vor 291 Millionen Jahren wurde – ähnlich dem antiken Pompeji – ein ganzes Ökosystem an Ort und Stelle für die Ewigkeit konserviert. So bietet die Fossillagerstätte Chemnitz mit dem Versteinerten Wald Einblick in einen exotischen Urwald mit Nadelbäumen, Baumfarnen, Schachtelhalmen und anderen Gehölzen, der von Spinnentieren, Skorpionen, meterlangen Hundertfüßern, diversen Lurchen und echsenähnlichen, baumkletternden Ur-Sauriern bewohnt wurde. Die detaillierte und stetig wachsende Kenntnis dieses komplexen Ökosystems basiert auf Ergebnissen systematischer Grabungen, die das Museum für Naturkunde seit 2008 im Stadtraum durchführt. Mit dem Pilotprojekt „Als Chemnitz am Äquator lag“ soll der Versteinerte Wald Chemnitz als lebendiges Ökosystem digital rekonstruiert und für ein breites Publikum als virtuelles 3D-Erlebnis erfahrbar gemacht werden.
Im Rahmen des Projektes werden wissenschaftliche Informationen und Bilddaten zu den Lebewesen der Fossillagerstätte Chemnitz zusammengetragen und erste, statische 3D-Modelle entwickelt. Eine Auswahl der fossilen Pflanzen und Tiere wird, anatomisch möglichst präzise, als bewegte Modelle animiert. Diese Modelle werden unter Nutzung innovativer Technologieansätze in eine noch zu entwickelnde virtuelle Perm-Landschaft integriert, welche die Chemnitzer Region vor 291 Millionen Jahren illustriert. Die Besucher sollen sich am Bildschirm in einem 3D-Raum oder per 3D-Brille in die Zeit des Perms hineinversetzen und den äquatorialen subtropischen Urwald, den ein katastrophaler Vulkanausbruch für die Nachwelt erhielt, als lebendiges Ökosystem erkunden. Mittelfristig sollen die interaktiven Modelle und begehbaren Umgebungen in eine neue Dauerausstellung integriert werden.
Dr. Ilja Kogan (Projektkoordinator)
Dr. Thorid Zierold, MfN Chemnitz (wissenschaftliche Begleitung und Projektabwicklung)
Volker Annacker, MfN Chemnitz (technische Unterstützung und 3D-Entwicklung)
Professor Dr. Ronny Rößler, MfN Chemnitz (wissenschaftliche Begleitung)
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Das 4-minütige Video zeigt erste Möglichkeiten der 3D-Visualisierung.
Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Das Projekt "Als Chemnitz am Äquator lag. Auftakt zu einer digitalen Reise in die Urzeit" wird entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.
Lebensraum Zelle: Neues Projekt entschlüsselt Rolle von Mikroorganismen in der Evolution der Pflanzen
Dreidimensional erhaltene Mikroorganismen in fossilen Baumfarnstämmen aus Manebach/Thüringen liefern einzigartige Einblicke in die Ökosysteme der frühen Permzeit. Mit einem internationalen Team und breitem methodischen Ansatz werden die Umstände der Fossilwerdung rekonstruiert und die Wechselwirkungen zwischen Mikroben, Pflanzen und Klima erforscht.
Vor fast 4 Milliarden Jahren waren Mikroorganismen die ersten Lebensformen auf der Erde. Ob im morschen Holz, in heißen Quellen oder im Darm – heute gibt es kaum einen Ort, wo sie nicht zu finden sind, ja wo sie essenzielle Aufgaben erfüllen. Ohne ihre Anwesenheit wäre kein Organismus lebensfähig, kein Recycling möglich. Wie sich das Zusammenspiel von Pflanzen mit Mikroorganismen in der erdgeschichtlichen Vergangenheit entwickelte, wird ein neues Forschungsprojekt des Museums für Naturkunde erhellen. Die Arbeiten fokussieren auf dreidimensional-zellulär erhaltene fossile Baumfarne aus dem frühesten Perm, vor ca. 298 Millionen Jahren, von Manebach/Thüringen. Das zu bearbeitende Material ist vielversprechend, denn erst kürzlich enthüllten neue Untersuchungsmethoden in den versteinerten Pflanzengeweben eine für diesen geologischen Zeitabschnitt ungekannte mikrobielle Vielfalt. Hochdiverse Pilznetzwerke innerhalb der Zellen belegen, dass Baumfarne seit Jahrmillionen eigene Ökosysteme darstellen.
Ein breites Spektrum von Geländearbeiten, mikroskopischen und laborativen Untersuchungsmethoden erwarten den im Projekt beschäftigten Wissenschaftler Steffen Trümper. Er wird das Alter der fossilen Stämme und die klimatisch-geologischen Umstände klären, die zu ihrer außergewöhnlichen Erhaltung geführt haben. Darüber hinaus wird er an den Wechselwirkungen zwischen fossilen Mikroorganismen und Pflanzen forschen.
Von den Ergebnissen erhoffen sich die Forscher entscheidende Hinweise zum Auffinden und zur Überlieferung fossiler Mikroökosysteme. Das ist wichtig, um die Vielfalt des Lebens und seine Veränderung im Laufe der Erdgeschichte vollständiger erfassen zu können. Ferner ermöglichen die neuen Erkenntnisse Rückschlüsse darauf, wie sich Mikroorganismen auf klimatische Veränderungen einstellen und evolutionäre Prozesse beeinflussen.
Das im Januar gestartete Forschungsvorhaben wird für drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Der in Chemnitz angesiedelte Projektteil (anteilige Fördersumme: 200.000 EUR) gewinnt durch eine enge Kooperation mit Wissenschaftlern der Ludwig-Maximilians-Universität München (Prof. Dr. Michael Krings) und weiteren Kollegen im In- und Ausland.
Professor Dr. Ronny Rößler, MfN Chemnitz (Projektleiter)
Professor Dr. Michael Krings, Ludwig-Maximilians-Universität München (Projektleiter)
Dr. Thorid Zierold, MfN Chemnitz
Professor Dr. Manfred Barthel, MfN Berlin
Professor Dr. Jens Götze, Dr. Henny Gerschel und Prof. Dr. Jörg W. Schneider, TU Bergakademie Freiberg
Dr. Dagmar Dietrich und Prof. Dr. Thomas Lampke, TU Chemnitz
Josef Pšenička, Ph.D., Westböhmisches Museum Pilsen
Professor Dr. Edith L. Taylor, University of Kansas
Dr. Ralf Werneburg, NHM Schleusingen
Abschnitt
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CHEMNITZER FALTERNÄCHTE
Beobachtungen nachtaktiver Schmetterlinge im Chemnitzer Zeisigwald
Die Arbeitsgemeinschaft Insektenkunde erforschte die Nachtfalterfauna von Chemnitz. Als Besonderheit des Projektes luden wir interessierte Bürger aus Chemnitz und anderen Regionen zur aktiven Mitarbeit ein. Insgesamt mehr als 300 Nachtfalterarten nachgewiesen!
Projektzeitraum:
Beginn: | Dauer: etwa 3-4 Stunden
Bitte Taschenlampe mitbringen und warme Sachen anziehen!
Projektbeschreibung:
Am Ende der "blauen Stunde", wenn der letzte Drosselruf verklungen ist und das letzte Licht des Tages erlischt, laden wir Sie ein, einen Entomologen (Insektenforscher) beim nächtlichen Lichtfang, einem Teil seiner wissenschaftlichen Arbeit, zu begleiten. Mit Hilfe einer Speziallampe werden die nachtaktiven Insekten, vor allem Schmetterlinge, wie durch Zauberei aus der Dunkelheit des Waldes auf ein weißes Tuch gelockt. Hier können sie in Ruhe betrachtet, bestimmt, fotografiert und sogar angefasst werden. Die Ergebnisse werden dokumentiert, wissenschaftlich ausgewertet und später veröffentlicht.
Wir laden interessierte Bürger aus Chemnitz und anderen Regionen zur Begleitung und aktiven Mitarbeit eines Entomologen (Insektenforscher) beim nächtlichen Lichtfang ein.
Die Schmetterlinge können in Ruhe betrachtet, bestimmt, fotografiert und sogar angefasst werden. Die Ergebnisse werden dokumentiert, wissenschaftlich ausgewertet und später veröffentlicht. Bis jetzt haben wir schon mehr als 300 Nachtfalterarten nachgewiesen!
Galerie
Flyer der Falternächte zum Download
EIN FENSTER IN DIE ERDGESCHICHTE
Die Chemnitzer und Besucher der Stadt wandeln auf einem wahren Schatz. Im Untergrund der Stadt liegt seit 290 Millionen Jahren ein Wald begraben. Das Projekt "Ein Fenster in die Erdgeschichte" verfolgt das Ziel, diese Besonderheit, den Versteinerten Wald und seine Erforschung durch eine ständige Ausgrabungsstelle erlebbar zu machen und somit neben der wissenschaftlichen Bearbeitung auch touristisch zu erschließen.
Projektzeitraum:
Beginn: 2010 | Dauer: -
Projektbeschreibung:
Vor etwa 290 Millionen Jahren begrub der explosive Ausbruch des Zeisigwald-Vulkans im östlichen Teil des heutigen Chemnitz einen äquatornahen Regenwald an Ort und Stelle unter sich. Die Voraussetzungen, dieses vielfältige prähistorische Ökosystem wieder freizulegen, sind hier einzigartig auf der Welt: Die kostbaren aussagekräftigen Fossilien blieben unmittelbar an bzw. nahe ihres ehemaligen Standortes im Biotop erhalten und wurden Zelle für Zelle mineralisch konserviert.
Historische und aktuelle Funde aus Chemnitz, u.a. auch aus dem Stadtteil Sonnenberg belegen dies seit Jahrhunderten: Einer der größten aus Chemnitz bekannten Stämme wurde 1900 an der Einmündung Uhlandstraße/Glockenstraße gefunden. Die geologische Begleitung von Tiefbaumaßnahmen der letzten Jahre zeigte, dass die Brachflächen im Karree Hainstraße – Glockenstraße – Uhlandstraße – Stiftsstraße für Funde versteinerter Bäume, so genannter Kieselhölzer prädestiniert sind.
Sowohl Größe als auch Lage der zu evaluierenden Fläche ließe die Errichtung eines einzigartigen „Fensters in die Erdgeschichte“ zu. Hier soll nach positiver Bewertung der Erkundungen ein Grabungsfeld entstehen, welches als touristische Attraktion das Alleinstellungsmerkmal des Versteinerten Waldes für die Bürger und Gäste der Stadt erst erlebbar macht. Die versteinerten Bäume sollen Stück für Stück aus den vulkanischen Gesteinsschichten freigelegt und in-situ konserviert werden. Dem Besucher werden sich so unvergessliche Einblicke in die spannungsgeladene erdgeschichtliche Vergangenheit unmittelbar vor der Haustür bieten.
Die Realisierung des Projektes offeriert die Chance zur überregional ausstrahlenden Aufwertung des Stadtteils Sonnenberg.
Das "Fenster in die Erdgeschichte" ist ein langfristig angelegtes Grabungsvorhaben des Museums für Naturkunde Chemnitz. Mit Hilfe der EFRE-Förderung konnte die notwendige Infrastruktur errichtet und erste Grabungen begonnen werden.
Das Gelände ist besucherfreundlich fertiggestellt und im Jahr 2012 wurde offiziell mit der Grabung begonnen. Der aktuelle Fortschritt kann über die installierten Webcams verfolgt werden. Fundmeldungen erfolgen über die Grabungswebseite.
Galerie
Weitere Informationen zur Grabung auf unserer Seite
"Fenster in die Erdgeschichte" Grabung Sonnenberg
Internetseite des Grabungsteams mit allgemeinen Informationen
Facebookseite des Grabungsteams mit aktuellen Informationen
www.facebook.com/GrabungsteamChemnitz
Youtubekanal des Grabungsteams mit Videos über die Grabung
Museum für Naturkunde Chemnitz | Moritzstraße 20, 09111Chemnitz
Öffnungszeiten Mo, Di, Do, Fr 9-17 Uhr | Sa, So 10-18 Uhr
www.naturkunde-chemnitz.de | info@naturkunde-chemnitz.de
Tel. 0371 - 488 45 51 | Fax 0371 - 488 45 97