Wollhaarnashorn
Zahn oder Horn - das ist hier die Frage
Wollnashörner lebten vor ca. 400.000 bis 320.000 Jahren in unserer Region. Zu dieser Zeit gab es Mitten in Chemnitz einen Gletscher.
Tatsächlich handelt es sich bei dem Horn auf der Nase weder um Horn noch um Zahn, sondern um Haare, welche verklebt und nur mit der Haut jedoch nicht mit dem Schädel verbunden sind.
Das Wollnashorn ist, neben dem Wollhaarmammut, das klassische Tier der Eiszeit-Steppen. Mit dem Beginn der Weichsel-Kaltzeit vor 115.000 Jahren dehnte die Art ihren Lebensraum stark aus. Ihr Vorkommen erstreckte sich von Italien und Griechenland im Süden, bis an den Arktischen Ozean im Norden. Damit bewohnte das Wollnashorn während der Weichsel-Kaltzeit das größte zusammenhängende Territorium, das je von einer ausgestorbenen oder noch lebenden Nashornart besiedelt wurde!
Lebensraum des Wollnashorns waren die eiszeitlichen Steppen Eurasiens. Die ausgedehnte, fast baumlose Gras- und Buschlandschaft bot eine vielfältige und nährstoffreiche Vegetation. Mit seinen kurzen Gliedmaßen, den für Pflanzenfresser typischen hochkronigen Zähnen, dem hängenden Kopf und dem warmhaltenden Fell war das Wollnashorn gut an diesen Lebensraum angepasst. Mit dem Ende der Eiszeit vor knapp 12.000 Jahren veränderten sich die Landschaften. Die Eiszeit-Steppen verschwanden, und mit ihnen starb das Wollnashorn aus.
Hast du gewusst ... ?
Viele Wollnashörner haben sich in brutalen Kämpfen blutig und wund gestochen und das nur mit „Haaren“. Einen echten Zahn eines Wollhaarnashorns kannst du übrigens in der Ausstellung des Museums für Naturkunde Chemnitz bestaunen.
Museum für Naturkunde Chemnitz | Moritzstraße 20, 09111Chemnitz
Öffnungszeiten Mo, Di, Do, Fr 9-17 Uhr | Sa, So 10-18 Uhr
www.naturkunde-chemnitz.de | info@naturkunde-chemnitz.de
Tel. 0371 - 488 45 51 | Fax 0371 - 488 45 97