Eiszeitpielplatz

Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)

Kulturfolger:

Eichhörnchen profitieren von der Nähe zu Menschen und sind ihnen daher bis in den Siedlungsbereich gefolgt. Hier steht ihnen mehr Futter zur Verfügung und das Vorkommen von Beutegreifern wie Baummarder und Uhu ist geringer.

Merkmale:

Europäische Eichhörnchen kommen in zwei Farbvarianten vor: rot und schwarzbraun. In den unteren und höheren Erzgebirgslagen wird vermehrt die schwarzbraune Farbvariante nachgewiesen, während im Tiefland die roten Eichhörnchen häufiger sind. Höchstwahrscheinlich gibt es dabei einen Zusammenhang mit der Wärmespeicherung in den kälteren Gebirgslagen. Charakteristisch für das Eichhörnchen ist außerdem sein langer, buschiger Schwanz, der wichtige Funktionen erfüllt. Er dient der Kommunikation mit Artgenossen, der Balance und Steuerung während der Fortbewegung. Das Winterfell der Eichhörnchen ist gekennzeichnet durch die langen Pinsel an der Spitze ihrer Ohren, welche die Hörorgane vor Kälte schützen.

Lebensweise:

Eichhörnchen bauen kugelförmige Nester, die innen hohl sind – die sogenannten „Kobel“. Man unterscheidet zwischen dem Hauptkobel, der hauptsächlich zum Schlafen, Rasten und Überwintern dient, und Ausweichkobeln, die vor allem als Nahrungsspeicher und Schutz bei Gefahr fungieren. Zwei- bis dreimal jährlich bringen die einzelgängerisch lebenden Tiere in den Hauptkobeln ihre Jungen auf die Welt. Um die Aufzucht der Jungtiere kümmert sich das Weibchen alleine.

Lebensraum und Verbreitung im Erzgebirge:

Lebensraum der Eichhörnchen sind Wälder, aber auch Gärten und Parks. Sie sind im gesamten Erzgebirge verbreitet.

Ernährung:

Die tagaktiven Eichhörnchen ernähren sich sowohl von pflanzlicher (Früchte, Nüsse, Samen) als auch von tierischer Nahrung (Insekten, Vogeleier). Das Nagen von Nüssen dient dabei auch der regelmäßigen Schärfung ihrer Zähne. Wird die Nahrung knapp, können Eichhörnchen gelegentlich auf Jungvögel als Nahrungsquelle zurückgreifen. Um sich auf den nahrungsknappen Winter vorzubereiten, legen Eichhörnchen Vorräte an. Nicht wiedergefundene Samenvorräte tragen zur Erneuerung des Baumbestandes in den Wäldern bei. Eichhörnchen erfüllen daher eine wichtige ökologische Funktion.

Schon gewusst?

Gerüchte, dass nordamerikanische Grauhörnchen unsere heimischen eurasischen Eichhörnchen in Deutschland verdrängen, stimmen nicht. Das Vorkommen von Grauhörnchen in Deutschland konnte bislang noch nicht bestätigt werden.

Quellen:

www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/nager/04566.html

www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/eichhoernchen

www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/eichhoernchen

Atlas der Säugetiere Sachsens

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