Eiszeitpielplatz

Wolf (Canis lupus)

Gefährdung:

Lange Zeit wurden Wölfe in Mitteleuropa bejagt und schließlich ausgerottet. 1816 töteten Jäger den letzten Wolf im Erzgebirge. Dank der Unterschutzstellung dieser Tierart seit Anfang der 90er Jahre kehren die Wölfe allmählich selbstständig in ihre Ursprungsgebiete zurück. Dennoch steht der Wolf weiterhin auf der Roten Liste und wird somit als gefährdet eingestuft. Ein Grund dafür kann sein, dass Jungwölfe auf der Suche nach neuen Territorien häufig große Strecken zurücklegen. Auf diesen müssen sie Straßen überqueren, die ihre Lebensräume voneinander trennen. Dabei kommt es oft zu Wildunfällen, die für die Tiere nicht selten tödlich enden.

Merkmale:

Der Wolf sieht vielen Hunderassen (Wolfshunde) sehr ähnlich, was häufig zu Verwechslungen führt. Wenn allein aufgrund äußerlicher Merkmale keine genaue Identifikation des Tieres möglich ist, kann nur eine DNS-Analyse Gewissheit bringen.

Lebensweise:

Wölfe leben in Familienverbänden, sogenannten Rudeln, bestehend aus durchschnittlich drei bis sechs Tieren, einschließlich Welpen. Die beiden Elterntiere führen das Rudel an. Ein Territorium, in dem eine Familie lebt, hat die Größe von etwa 30.000 Fußballfeldern. Die Anzahl der Wölfe in einem solchen Territorium bleibt über die Jahre konstant, da die Jungtiere nach 1–2 Jahren die Familienverbände verlassen, um sich einen Partner und ein eigenes Territorium zu suchen.

Lebensraum und Verbreitung im Erzgebirge:

Der Lebensraum von Wölfen setzt sich zusammen aus Wald und Offenlandschaften, wie beispielsweise Wiesen und Feldern, mit einem ausreichenden Angebot an Beutetieren. Im Zeitraum 2022/23 wurde die Existenz eines Wolfspaares im Mittleren Erzgebirge nachgewiesen. Drei weitere Wolfsterritorien sind grenzübergreifend entlang des Erzgebirgskamms bekannt.  

Ernährung:

Die Nahrung von Wölfen setzt sich zu 90% aus Rothirsch, Reh und Wildschwein zusammen. Den Rest bilden u. a. Damhirsch, Mufflon, kleinere Säugetiere und Nutztiere. Die überwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Wölfe jagen hauptsächlich einzeln oder zu zweit, selten als Rudel. Meist ist es eines der Elterntiere, welches sich durch besondere Geschicklichkeit bei der Jagd auf Beutetiere auszeichnet.

Schon gewusst?

Wölfe beeinflussen die Fitness sowie die Raumnutzung ihrer Beutetiere und verhindern die lokale Übernutzung von Pflanzen, da die Huftiere allein durch die Anwesenheit der Wölfe stetig in Bewegung bleiben. Indem sie vor allem kranke, schwache und junge Tiere töten, halten sie die Huftierpopulation konstant. Ihnen wird daher eine wichtige ökologisch Bedeutung zugeschrieben.

Quellen:

www.wolf.sachsen.de/index.html

www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/wissen/15572.html

Atlas der Säugetiere

www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/wolf

www.wolf.sachsen.de/wolfsvorkommen-in-sachsen-4342.html

www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

 

Baummarder
Birkhuhn
Dachs
Damhirsch
Eichhörnchen
Feldhase
Fischotter
Kranich
Kreuzotter
Kuckuck
Marderhund
Mufflon
Raufußkauz
Reh
Rotfuchs
Rothirsch
Schwarzspecht
Schwarzstorch
Sikahirsch
S. Goldhähnchen
Sperlingskauz
Tannenhäher
Uhu
Waschbär
Wasserfledermaus
Wendehals
Wildschwein
Wolf

 

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